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3.5.3 Nachhaltiges Bauen

Wie schon in Kapitel 3.5.2. deutlich wurde, spielt Nachhaltigkeit beim Bauen mehr und mehr eine Rolle, vor allem bei neu zu errichtenden Gebäuden. Das Nachhaltige Bauen ist kein neues Themenfeld, sondern existiert schon seit Jahrzehnten, es galt jedoch bislang eher als Allein-stellungsmerkmal. Durch das Anknüpfen von monetären Vorteilen (KFN Neubau-Förderung) 
an Nachhaltigkeitsanforderungen erfährt die Nachhaltigkeitsbewegung 
einen regelrechten Aufschwung und ist mehr denn je in aller Munde.
 
Planerinnen und Planer sind jedoch schlecht beraten, wenn sie bei ihrer Gebäudeplanung und -optimierung einzig auf CO2-Emissionen achten. Nachhaltiges Bauen ist viel mehr und deutlich komplexer als die alleinige Erfassung der Umweltwirkungen von Bauprodukten und Gebäuden in einer Ökobilanz. 
 
Man spricht beim Thema Nachhaltiges Bauen vom sogenannten Nachhaltigkeitsdreiklang, denn hier stehen die Ökologie, die Ökonomie und das Soziokulturelle gleichwertig nebeneinander. Der Mensch als Gebäudenutzer und seine Gesundheit und Leistungsfähigkeit stehen hier gleichrangig neben den Lebenszykluskosten und den im Lebenszyklus verursachten Treibhausgasemissionen eines Gebäudes. Es gibt beim Thema Bauen aber noch eine weitere, vierte Dimension: die ästhetische Nachhaltigkeit. Ein Haus ist nur dann ein gutes Haus, wenn es auch den nächsten Generationen noch gefällt. Backstein steht für langlebige ästhetische Vorstellungen, die durch den natürlichen Charakter des Materials sowie spezielle Mauerweisen immer auch Regionaltypisches und damit Verbindendes über die Zeit transportieren.
 
In Deutschland gibt es derzeit verschiedene Systeme, die je nach geplanter Nutzung eines Gebäudes zur Anwendung kommen. Für Nicht-Wohngebäude können folgende Zertifizierungssysteme angewendet werden:
  • Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) für Büro- und Verwaltungsgebäude des Bundes
  • DGNB-System der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
 
Für Wohngebäude hingegen gibt es folgende Zertifizierungssysteme:
 
  • NaWoh (Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau)
  • BNK (Bewertungssystem Nachhaltiger Kleinwohnhausbau)
  • DGNB-System der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
 
Um zu verdeutlichen, wie vielfältig und vielschichtig das Thema Nachhaltiges Bauen in Bezug auf Wohngebäude ist, soll das Beispiel des Kriterienkatalogs vom BNK-System gezeigt werden.
 
Tabelle 6 zeigt, welche Kriterien (insgesamt 19) bei einer Nachhaltigkeitszertifizierung nach BNK zu erfassen und zu bewerten sind.
 

 

Hierbei ist zu beachten, dass manche Kriterien in zwei oder mehrere Teilkriterien untergliedert sein können. Für eine Zertifizierung gilt das Vollständigkeitsprinzip, das heißt, alle Kriterien müssen bearbeitet und mit der Mindestpunktzahl bewertet werden. Einige Kriterien, zum Beispiel Wärmeschutz oder Schallschutz, beinhalten Nachweise und Berechnungen, die ohnehin im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für Neubauten durchgeführt werden müssen. Hier gibt es viele Punkte für eine deutliche Übererfüllung der gesetzlichen Anforderungen.
 

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3.5.2 Förderpolitik – BEG – KFN

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